Proben ist feige


Bandgeschichte

Es war einmal ….


Anti-X wurde gegen Ende 1987 als Nachfolgeband der Magdeburger Band VITAMIN A zum Leben erweckt.

VITAMIN A existierte von 1982 an bis gegen Ende 1985 in der Besetzung: Klaus „Nutella“ König (Schlagzeug), Mike D. (Gitarre), Shanghai Drenger (Gitarre, Gesang) und René „Snorre“ Gurcke (Trompete, Gesang).

Nachdem sich die Band aufgelöst hatte sollte das Projekt von Snorre und Shanghai mit weiteren Freunden aus Dessau kurze Zeit später fortgesetzt werden. Im Sommer 1986 aber gerieten Snorre und Shanghai ins Visier und in die Klauen der Staatssicherheit und wurden wegen „versuchter Zusammenrottung“ und „Herabwürdigung staatlicher Institutionen und Persönlichkeiten“ (staatsfeindlicher Hetze) zu Gefängnisstrafen von 27 sowie 34 Monaten verurteilt. Beide saßen jeweils ein Jahr davon in der Vollzugsanstalt Brandenburg/Görden ab, bevor sie mit weiteren 2 Jahren Bewährung wieder nach Magdeburg entlassen wurden.

In der Zeit waren zwei der potentiellen Neu-Vitaminler aus Dessau allerdings Richtung Westen abhanden gekommen, weshalb Shanghai nur wenige Monate nach seiner Entlassung schließlich mit Maxe Herold (Schlagzeug) ANTI-X gründete.

Benannt nach einer rosa Toilettenseife, mit welcher sich Snorre und Shanghai während der MfS-Haft waschen durften (oder mussten), übernahm Anti-X zunächst das komplette Songprogramm von VITAMIN A. Im Dezember 1987 gaben die beiden in der Magdeburger Hoffnungskirche das allererste Konzert unter neuem Namen.


Seither gab es immer mal wieder weiteres Personal und musikalische Verstärkung. Maik Kunzmann, Bassgitarrist von Müllstation aus Eisleben, bei der Shanghai unmittelbar nach seiner Haftentlassung andockte, wechselte zu Anti-X und übernahm für lange Zeit die melodiegebende Rolle.

Peggy Huf aus Dessau stieg als Sängerin mit ein und prägte viele Jahre den Anti-X-Sound mit.

Beinahe ebenso ausdauernd komplettierte Gitarrist Harry „Käfer“ Zöller aus Jena die Crew.

Während einer Konzerttour durch Rumänien heuerte der Bandbusfahrer Christian „Liedi“ Liedemit als zusätzlicher Bassgitarrist an (was zuweilen nötig war, denn Maik war leider nicht immer verfügbar).

Doch das ist noch nicht das Ende des Menschenauflaufs. Jörg „Deu“ Deussing, den die Band bei ihren zahlreichen Gigs in der Berliner KvU kennengelernt hatte, stieg nach seinem Umzug aus der Hauptstadt nach Thüringen (Shanghai wohnte dort auch schon seit geraumer Zeit) bei Anti-X ein, wahlweise als Gitarrist oder als Bassist, je nachdem, was gerade vonnöten war.

So kam es, dass Anti-X zuweilen zu sechst (wenn doch mal alle konnten) auf der Bühne anzutreffen war.


Nach und nach allerdings verschlankte sich die Personaldecke allerdings wieder, Peggy entdeckte eine andere Welt, Käfer kämpfte gegen persönliche Gegner und schließlich kündigte Liedi alle Verträge der Welt.

Seitdem war Anti-X lange Zeit nur als Trio in klassischer Besetzung anzutreffen. Seit der Banned-from-the-pub-Zeit 2020 aber gibt es wieder eine Frauenstimme: Geli Rampel sorgt für die Quadratur des kleinen Kreises, bzw. Dreiecks.


Anti-X hat seit 1987 in rund 35 Orten gespielt und dabei zahlreiche „berühmte“ Bands getroffen. Mit durchschnittlich vier Konzerten pro Jahr zählt die Band also nicht zur Dauerberieselung auf den Bühnen, geht aber ihren Weg seit 1992 ohne amtliche Bandprobe mit dem Slogan „Proben ist feige!“.

Wer Anti-X heute also live erleben darf ist somit immer bei einer öffentlichen Probe mit dabei.

Dabeisein ist alles!


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